Hundepfoten SaarPfalz e.V. in der Slowakei


Tierschutz zu betreiben und Hunde zu vermitteln ist die eine Seite, sich vor Ort über die Missstände zu informieren und versuchen zu helfen die Andere. Wir haben uns entschlossen beides zu tun. Deswegen haben wir uns am Wochenende vom 31.05.2013 bis 02.06.2013 aufgemacht und sind nach Zvolen in die Slowakei gefahren um uns dort vor Ort ein Bild von den Zuständen und der Tötungsstation zu machen. Wir wollten einfach wissen:

wo kommen unsere Hunde her

wie werden sie dort gehalten

- wer kümmert sich um sie

- wie sind sie untergebracht

und die wichtigste Frage für uns selbst beantworten: „Was können wir tun und wie können wir helfen, damit sich die Situation dort verbessert.“


Also machten wir uns auf, nachdem am Donnerstag, dem 30.05.2013, das Auto fertig gepackt mit Futterspenden, vollgetankt abgestellt wurde, und fuhren Freitag früh um 03:00 Uhr los in Richtung Slowakei, wo wir – nach 13 Stunden Fahrt – gegen 16:00 Uhr ankamen.

Schnell wurde das Hotel bezogen, wobei uns hier bereits die erste Odyssee erwartete. Die Dame am Empfang sprach nur Slowakisch und wir leider nur Deutsch, Englisch und Französisch. Per Telefon mit Dolmetscher gelang es uns dann doch noch das reservierte Zimmer zu beziehen und uns unser Quartier für die nächsten zwei Nächte zu sichern. Anschließend begaben wir uns in die Stadt um noch eine Kleinigkeit zu essen, denn die lange Fahrt hatte uns doch hungrig gemacht. Mit gut gefülltem Magen ging es dann um 21:00 Uhr ins Bett. Einschlafen war, nach den Strapazen, kein Problem. So bald Nasenspitze und Fußspitze eine waagerechte Linie bildeten waren wir auch schon im Land der Träume verschwunden.

Nach einem erholsamen Schlaf war dann am Samstag Morgen um 06:00 Uhr Aufstehen angesagt. Wir wollten ja nicht den Tag verschlafen, sondern uns in der Station vorstellen und umschauen. Nach einem Einkauf im nahegelegenen „Kaufland“ nahmen wir noch ein Frühstück auf dem Zimmer ein und fuhren dann – frisch gestärkt – zur Station.

Dort angekommen wurden wir dann von unserer Tierschützerin vor Ort, Frau Mit'a Luptakova, sehnsüchtig erwartet. Nach stürmischer Begrüßung durch drei Damen und etwa 40 Hunde, also knapp über 160 Beine, begannen wir dann unseren Rundgang durch die Station. Schnell wurde klar: Hier liegt so einiges im Argen … hier ist Hilfe bitter notwendig. Allerdings wurden unsere schlimmsten Erwartungen Gott sei Dank nicht bestätigt, so dass wir zumindest hier sagen können: Die Tierschützer vor Ort machen eine super Arbeit und tun, was in ihrer Macht steht, um Tötungen zu verhindern. Allerdings hat dies seinen Preis. Mit'a und ihre ehrenamtlichen Helfer zahlen das Meiste der Hilfe aus ihren eigenen, finanziellen Mitteln. Seitens der Stadt und der Regierung ist hier kaum Hilfe zu erwarten.

Originalzitat eines hochrangigen Stadtbeamten: „Lassen Sie mich rechnen … Futter pro Hund und Tag etwa 1 Euro, macht im Monat etwa 30 € … die Tötungsspritze kostet 5 € … was also glauben Sie, was sollen wir zahlen?“

Unsere Tierschützer vor Ort finanzieren dieses Projekt fast ausschließlich aus Spendengeldern und aus der eigenen Tasche. Dementsprechend knapp sind die Mittel und folglich auch desolat die Zustände mancher Stationsteile. So sind beispielsweise derzeit 8 Boxen nicht belegbar, weil die Wände bröckeln und es am Geld für Steine und Mörtel fehlt. Teile der Station sind nicht überdacht, so dass diese Boxen keinen Schutz gegen Sonne, Regen und Wind bieten und Hunde dort ausbrechen und sich verletzen könnten.

Trotzdem waren wir angenehm überrascht, was die Unterbringung der Hunde in den übrigen Teilen der Station betraf:

ausreichend große Boxen und in jeder davon eine Hütte als Unterschlupf

Teil-Überdachungen gegen Regen und Schnee und Schutz gegen die Sonne

- mehrfach täglich frisches Wasser und Reinigung der Boxen

- pro Box maximal zwei Hunde (Ausnahme bei Mutter mit Welpen)


Hier wurde deutlich: Es wird sich gekümmert, so gut es eben geht. Aber es geht leider nur bedingt und schleppend. Viel zu viele behördliche Hürden und zu wenig Interesse seitens der Regierung und der Bevölkerung verhindern eine effizientere Tierschutzarbeit der engagierten Kräfte vor Ort.


Wir haben uns erlaubt einmal eine kleine Fotostrecke anzufertigen und diese zur Ansicht eingestellt. Unter folgendem Direktlink können Sie sich gerne durch die Bilder klicken:


>> Diashow / Galerie zur Fahrt <<


Nach einer ausführlichen Bestandsaufnahme und Inspektion der Station war klar: Hier gibt es viel zu tun. Hier müssen wir helfen. Hier brauchen wir Men-Power und finanzielle Unterstützung. Daher ergeht auch hier, in dieser Form, der dringende Aufruf an alle Leser dieser Zeilen.


Bitte spenden Sie für unsere Fellnasen und die KS Zvolen. Jeder Cent zählt. Wir benötigen dringend Gelder für den Aufbau und die Renovierung der Station. Ebenso willkommen sind Sachspenden.

Was wird, außer Geld, alles benötigt? … Wir brauchen vor Ort:

Baustahl-/Estrichmatten

Maschendrahtzaun

- Zementmörtel

- Ytongsteine

- Flacheisen, Vierkantstahl, Rundeisen, ...

- Maueranker

- Blechtafeln

- usw.


Ebenfalls dringend benötigt werden:

Wolldecken

Futter, Futter und Futter

- Leinen, Halsbänder und Geschirre

- Medikamente (insbesondere Floh- und Zeckenschutz)


Nach einer langen Besichtigungstour und Fotoaktion ging es dann, nach einem traditionellen, slowakischen Mittagessen, zusammen mit unseren slowakischen Freunden in die Stadt Zvolen, wo bei einer Tasse gewöhnungsbedürftigen Kaffee's weitere Hilfsaktionen und Formalitäten besprochen wurden.

Nach diesem, dann doch knapp 4-stündigen Gespräch, trennten sich nochmals unsere Wege, wobei der unsere ins Hotel führte und dort auch recht schnell im Bett endete. Zuvor jedoch wurde noch das nahegelegene Kaufland geplündert und die letzten 10 Säcke Hundefutter aufgekauft.


Am nächsten Morgen war dann erneut Treffen um 07:30 Uhr in der Tötungsstation, wo wir unsere mitgebrachten und zugekauften Futterspenden überreichten. Hätten wir die danach erfahrene Dankbarkeit in dieser Form geahnt, dann hätten wir selbstverständlich auch noch eine Packung Tempos mitgebracht. Als Ersatz mussten dann Papierhandtücher herhalten um die vergossenen Tränen trocknen zu können.

Selbstverständlich nahmen wir dann auch, nach dem traditionellen Austausch unserer Gastgeschenke, insgesamt fünf Hunde in Empfang, welche mit uns gegen 09:00 Uhr – nach erneut tränenreichem Abschied und vielen weiteren Papiertüchern – mit uns die Rückreise nach Deutschland antraten um hier ein neues, besseres Leben zu beginnen.

Nach einigen Stau's, bedingt durch das Hochwasser in Bayern und Tschechien an diesem Wochende, erreichten wir dann, müde und erschöpft, gegen 22:30 Uhr am Abend wieder das Saarland und konnten die Hunde an ihre Adoptanten und Pflegestellen übergeben. Diese waren, im Gegensatz zu uns, natürlich munter und wollten sofort spielen, da sie hundetypisch den größten Teil der Fahrt verschlafen hatten. Somit wurde auch hier noch eine Spielstunde eingelegt, bis dann für den Letzten der Zweibeiner die Fahrt um 01:15 Uhr zu Hause endete.

Alles in Allem war die Fahrt für uns ein voller Erfolg. Wir konnten mit diesem Besuch in erster Linie wieder fünf Hunden zu einem neuen Leben verhelfen und uns vor Ort der Herausforderung unserer Arbeit stellen. Eindeutiges Ergebnis aller Beteiligten war, dass solche Fahrten in Zukunft wiederholt werden müssen und viele Hilfe, in Form von Sach- und finanziellen Leistungen, hier erfolgen muss um den Tieren dort vor Ort einen würdigen Aufenthalt zu ermöglichen und damit auch die Chance auf Vermittlung und folglich ein besseres Leben zu ermöglichen.


Für alle, die gerne helfen möchten:

Spendenkonto:

Hundepfoten SaarPfalz e.V.

Bank 1 Saar

Kto: DE11591900000116531003

BIC: SABADE5SXXX


Sachspenden können Sie bei jeder unserer gelisteten Pflegestellen abgeben, oder nach telefonischer Vereinbarung durch uns bei Ihnen abholen lassen.


Wir suchen auch DRINGEND noch Personen oder Familien, die bereit sind ehrenamtlich eine Pflegestelle anzubieten. Nur mit ausreichend Pflegestellen ist es uns möglich regelmäßig Hunde aus Zvolen hier nach Deutschland zu holen und im Anschluss Adoptanten zu suchen. Wenn Sie sich angesprochen fühlen und helfen möchten, dann füllen Sie doch bitte den Pflegestellenantrag auf unserer Homepage unter:

http://www.hundepfoten-saarpfalz.de/helfen/pflegestelle-anbieten.html

aus oder setzen Sie sich telefonisch mit einer unserer Pflegestellen in Verbindung.


Herzlichst,

Ihr Bernd Hermann